Strassen im Oberhaus

Foto vun Jeff Lahr



30 May 2015

Neun Spielzeiten lang war die UN Käerjeng in der obersten Liga.



In der kommenden Saison sind die Brauerei- städter nur noch zweitklassig, während Strassen – nach 2013 – im zweiten Anlauf erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Sprung in die höchste Liga feiert. Wie bereits in den Jahren zuvor hatte dieses Schicksalsspiel eine stattliche Zahl an Schaulustigen angezogen. Strassen war über die volle Spieldauer das klar bessere Team, indes Käerjeng spielerisch völlig enttäuschte.



Strassen übernahm vom Anpfiff weg das Kommando und Winckel wurde gleich in der 3. durch Agovic auf die Probe gestellt. Die Partie wickelte sich vorwiegend in der Käerjenger Hälfte ab, denn Strassen besaß ein eindeutiges Übergewicht im Mittelfeld.



In der 15. nahm das Käerjenger Unheil seinen Lauf. Lourenco vernaschte Fiorani, Jager gewann das Luftduell gegen Brix und beförderte das Spielgerät per Kopf unhaltbar in die Maschen. Würde dieser frühe Rückstand die UNK wachrütteln? Zunächst sah es jedenfalls überhaupt nicht danach aus, denn Strassen bestimmte weiterhin das Geschehen.



Abgesehen von einem Abseitstor stellten die zaghaften Käerjenger Angriffsbemühungen Strassens Abwehr vor nicht allzu große Probleme. Grettnichs Schützlinge kombinierten zügiger und weitaus gefälliger. Jager und Agovic sorgten immer wieder für Gefahr vor Winckel, während dessen Gegenüber im ersten Durchgang kein einziges Mal ernsthaft gefordert wurde.



Die Strassener Pausenführung war völlig verdient und Käerjeng stand mit dem Rücken zur Wand. Fiorucci brachte Terzic für Pereira. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erneute kalte Dusche für die UNK und die frühzeitige Vorentscheidung: Eine Lourenco-Ecke verlängerte der am vorderen Pfosten lauernde Jager mit dem Schädel zum 0:2. Käerjengs einzige Reaktion bestand aus Verlegenheitsschüssen von Terzic und Benhamza.



Auf der Gegenseite traf Jager nur den Querbalken. Käerjeng versuchte, sich gegen den drohenden Abstieg aufzubäumen, doch Strassen behielt weiterhin die Kontrolle. An eine Wende glaubten selbst die treuesten Käerjenger Anhänger wohl kaum mehr, und sie sollten recht behalten. Denn Delgado traf kurz vor Schluss sogar zum 0:3. Gefeiert wurde anschließend im Strassener Lager, während bei der UNK die Tränen flossen.



Tageblatt.lu

30. Mai 2015 11:03

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